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A negativ - Ein Kokoschansky-Krimi
Was dieser Klimawandel, die abnormen Hitzewellen in diesen Breiten
künftig für Auswirkungen auf ihr späteres
Leben haben werden, darunter kann die Rasselbande, die sich in dem
Garten rund um und in dem Swimmingpool austobt, sich kaum noch etwas
vorstellen. Dafür sind sie noch zu jung und zu klein. Die
Kinder genießen ihre Schulferien in vollen Zügen.
Der Lärmpegel ist enorm. Ein Glück, dass nicht nur
die Eltern dieses Schulkameraden, sondern auch die unmittelbaren
Nachbarn in der Reihenhaussiedlung tolerant sind. Artet die
Herumtollerei doch zu sehr aus, reicht ein mahnendes Wort von der
Mutter des Freundes, in deren Garten die Kinder sich vergnügen
dürfen.
Zwar scheint die Sonne weiterhin strahlend, doch ein unsichtbarer
dunkler Schatten schwebt über einem der Jungs, ohne dass er
davon das Geringste ahnt. Der Zehnjährige, der für
sein Alter ziemlich groß ist, zieht sich am Beckenrand hoch
und steigt aus dem Wasser.
»Na, hast du schon genug?«, fragt Jasmin Dellhahn,
die von ihrem Liegestuhl aus im Schatten eines mächtigen
Nussbaumes das muntere Treiben im Auge behält.
»Ja«, antwortet Günther Kokoschansky,
»heute muss ich ein bisschen früher nach Hause, weil
ich am Abend mit meinen Eltern ins Kino gehe.«
»Fein! Trotzdem schade, jetzt gibt es gleich noch Eis
für euch. Dauert nur ein paar Minuten.«
»Danke, Frau Dellhahn, aber ich muss mich wirklich
sputen.«
»Wie du meinst, Günther. Was seht ihr euch denn
an?«
»Ich weiß noch nicht. Mein Papa hat gesagt, ich
darf einen Film aussuchen.«
»Wenn du magst, Günther, kannst du gerne morgen
wiederkommen. Jonas und die anderen freuen sich bestimmt.«
»Sehr gerne«, sagt der wohlerzogene Junge,
während er sich abtrocknet. Die nasse Badehose lässt
er gleich an, zieht sich nur sein T-Shirt über, »und
danke.«
»Wofür denn?«, lächelt
Jonas’ Mutter, »Ihr seid doch immer willkommen.
Willst du dich nicht umziehen? Nicht, dass du dich noch in dem feuchten
Zeug verkühlst.«
»Das geht schon, ich bin gleich daheim«, meint
Günther, »und im Fahrtwind ist es ohnehin gleich
trocken.« Er dreht sich nochmals um, winkt seiner Clique.
»Macht’s gut! Bis morgen!«
Sein Fahrrad lehnt neben dem Gartentor. Während er seine
Badetasche auf dem Gepäckträger festklemmt,
überlegt er, ob er bereits jetzt seinen Helm aufsetzen soll
oder erst draußen, wo keiner ihn mehr sieht. Ein
Großteil seiner Kumpels findet es uncool. Doch die Vernunft
siegt. Sein Vater sagt immer, lieber uncool sein, aber dafür
bleibt die Birne heil.
Der Junge schwingt sich aufs Rad, tritt in die Pedale, benützt
vorschriftsmäßig den Radweg. Die momentane
Abkühlung hält nur die ersten paar Hundert Meter, die
Sonne brennt unbarmherzig. Im Gedanken sitzt er bereits im
kühlen Kinosaal, genießt einen Actionfilm
und vernichtet einen Pott voll Popcorn. Konzentriert fährt
Günther, beachtet Regeln und Verkehrszeichen.
Unbemerkt in seinem Rücken nähert sich
plötzlich das Unheil mit rasender Geschwindigkeit. Mitsamt
seinem Rad wird der Bub regelrecht vorwärts katapultiert,
fliegt über seinen Lenker wie ein kraftvoll getretener Ball,
kracht mit dem Kopf voran mit voller Wucht in ein parkendes Auto am
Straßenrand, zertrümmert die Windschutzscheibe,
bevor er mehr drüben als hüben bewusstlos
über die Motorhaube rutscht und hart auf dem Asphalt
aufschlägt.
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Innerhalb
von Sekunden wird das Leben des Journalisten Kokoschansky über
den Haufen geworfen. Sein Sohn baut einen fürchterlichen
Fahrradunfall und verletzt sich schwer. Er benötigt dringend
Bluttransfusionen. Doch er gehört zu jenen drei Prozent mit
der seltenen Blutgruppe A negativ. Die vorhandenen Blutkonserven
reichen nicht aus. Zumindest versucht man es so Kokoschansky
weiszumachen.
Da erhält der Journalist ein unmoralisches Angebot. Lehnt er
ab, bedeutet es das Todesurteil für seinen Jungen. Nimmt er
an, bleibt sein Sohn am Leben, doch der Preis ist extrem hoch.
Kokoschansky gerät in die Fänge der Blutmafia, die in
enger Kooperation mit der Pharmaindustrie steht. Ein Wettlauf gegen die
Zeit beginnt, während sein Junge ums Überleben
kämpft.
A negativ - Wenn das Blut versiegt
Kriminalroman von Günther Zäuner
Taschenbuch, 240 Seiten, € 12,90 (A)
ISBN 978-3-99074-025-5
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Der Titel ist
auch als ebook
erhältlich
Weltbild
Amazon
Thalia
Von Günther
Zäuner bisher erschienen
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Dunkle
Schatten
Kokoschansky-Krimi
978-3-902784-18-6
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Dreckiges Geld
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Kolomeyka
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Der Maskenmann
978-3-99074-050-7 |
Nanninga
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Günther Zäuner
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