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Bachkantate - Frieda Bachs 4. Fall
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Eine
spektakuläre Mordserie hält Linz in Atem. Die Opfer
werden
aufs Schlimmste misshandelt. Eindeutig die Tat eines
Verrückten.
Doch alle Ermordeten waren Mitglieder der gleichen Burschenschaft.
Gruppeninspektor Gruber vermutet ein politisches Motiv und setzt alles
daran, den Mörder schnell zu fassen, auch um beim neuen
Innenminister Eindruck zu schinden. Als jedoch bekannt wird, dass er
ebenfalls dieser schlagenden Verbindung angehört und selbst
ins
Visier des Täters gerät, werden Frieda Bach und ihr
Team mit
den weiteren Ermittlungen betraut. Die Suche nach dem Mörder
wird
zu einem Wettlauf mit der Zeit. Dass Frieda selbst in Lebensgefahr
schwebt, wird ihr erst bewusst, als es schon fast zu spät
ist.
Bachkantate
Thriller von Ernst Schmid
TB, 264 Seiten, € 12,90 (A)
ISBN 978-3-99074-085-9
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Ein stechender Schmerz ließ sie erwachen. Sie schlug die
Augen
auf, schloss diese jedoch sofort wieder, weil das gleißende
Licht
über ihrem Kopf sie blendete.
Wo war sie? Sie erinnerte sich vage daran, dass sie sich mit dem Mann
getroffen hatte. Sie hatten in einem noblen Restaurant gespeist und
waren danach zu ihm nach Hause gefahren. Zumindest kam es ihr so vor,
aber sie wusste es nicht mehr. Oder hatte sie das alles nur
geträumt? Sie hatte keine Ahnung.
Erneut ließ sie ein stechender Schmerz zusammenzucken. Ihre
Hüfte und Beine brannten wie Feuer. Sie wollte sich
aufrichten, um
ihr Becken zu entlasten, doch es gelang nicht. Erst jetzt wurde ihr
bewusst, dass sie sich nicht bewegen konnte. Erschrocken riss sie die
Augen auf, schaute direkt in die grelle Sonne über ihr, nur,
dass
diese Sonne nicht wärmte, sondern kalt war wie Eis. Sie
fröstelte, spürte die Gänsehaut, die sich
auf ihrem
Körper ausbreitete, stellte entsetzt fest, dass sie nackt war.
Ihr
Herz begann zu rasen, pochte so heftig, dass sie Angst hatte, es
würde zerspringen.
Du musst dich beruhigen, ermahnte sie sich und wiederholte diesen einen
Satz fast gebetsmühlenartig einige Mal. Nur wenn sie ruhig
genug
war, konnte sie richtig einschätzen, was hier gerade mit ihr
vor
sich ging, und entsprechend darauf reagieren. Gleichzeitig atmete sie
langsam ein, hielt den Atem an und atmete wieder aus. So lange, bis
sich ihr Puls normalisierte. Dann ließ sie vorsichtig den
Blick
durch den Raum gleiten. Links von ihr befand sich ein großes
Waschbecken, rechts ein Rolltisch, auf dem medizinische Instrumente
ausgebreitet waren. Befand sie sich im Krankenhaus? Das konnte nicht
sein. Der Kristallluster über ihr und die Stofftapeten an den
Wänden passten nicht dazu. Auch die Bohrmaschine, die
ebenfalls auf den Rolltisch lag, und die Motorsäge, die in der
Ecke daneben lehnte, hatten nichts in einem Behandlungsraum verloren.
Genau wie der Umstand, dass sie an den Armen und Beinen fixiert war.
Sie zerrte an den Fesseln, um diese zu lockern, erreichte damit
allerdings nur das Gegenteil. Je heftiger sie daran rüttelte,
umso
tiefer schnitten die Riemen ins Fleisch. Die unkontrollierten
Bewegungen riefen erneut den Schmerz in ihrer Lendengegend hervor. Mit
Mühe hob sie den Kopf ein wenig an und erstarrte, als sie sah,
wo
die Qualen herrührten. Sie war auf einem
gynäkologischen
Untersuchungsstuhl festgeschnallt. Ihre Beine waren in einem
unnatürlichen Winkel auseinandergespreizt und mit Ledergurten
am
Gestänge fixiert. Ihr Gesäß hing
über den Sitz
hinaus und war unangenehm in die Höhe gezogen. Ein gepeinigter
Schrei entwand sich ihrer ausgetrockneten Kehle. Sie bäumte
sich
auf, um sich loszureißen, was die Qualen nur vervielfachte.
»Ich würde das bleiben lassen«, sagte eine
Stimme
hinter ihr. Sie klang sanft und einfühlsam und passte
überhaupt nicht zu der schaurigen Situation, in der sie sich
befand. »Die Fesseln sind so konzipiert, dass sie mit jeder
Bewegung enger werden. Außerdem vergeudest du nur
unnötig
Kraft. Davon wirst du heute noch genug brauchen, wenn du die Behandlung
überstehen willst.«
Die Worte ließen sie erschaudern. Wieder schlug ihr Herz so
schnell, dass sie nahe daran war zu kollabieren.
»So beruhig dich doch!«, hauchte ihr die Stimme ins
Ohr.
»Du musst dich in dein Schicksal ergeben, dann fällt
es dir
leichter loszulassen.«
Der Mann war so nahe, dass sie spürte, wie sein Atem
über
ihre rechte Schläfe strich. Der Duft seines Rasierwassers
stieg
ihr in die Nase. Ohne dass sie ihn sah, wurde ihr klar, um wen es sich
handelte. Tränen traten ihr in die Augen. Wieder
einmal war
sie zu vertrauensselig gewesen und hatte keine Sekunde darüber
nachgedacht, was es mit ihrer Bekanntschaft auf sich hatte. Am meisten
ärgerte sie jedoch, dass sie sich niemandem anvertraut hatte.
Sie
neigte dazu, ihre Angelegenheiten allein zu regeln. Das würde
sie
dieses Mal das Leben kosten.
Sie spürte etwas Kaltes zwischen ihren Schenkeln und schreckte
hoch. Unbemerkt war der Mann vor ihre weit geöffnete Scham
getreten und hielt ihr die Bohrmaschine entgegen. Obwohl sie wusste,
dass es nichts brachte, zerrte sie erneut wie verrückt an den
Fesseln und versuchte, sich zu befreien. Vergeblich!
Ihr Peiniger schüttelte tadelnd den Kopf und grinste sie
spöttisch an. Dann intonierte er eine Melodie und strich im
Takt
mit der Bohrspitze über ihre Beine. »Herr, nicht
schicke
deine Rache über meine böse Sache, ob sie wohl durch
Übeltat großen Zorn verdienet hat.«
Bachkantate ist auch als
ebook erhältlich
Weltbild
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Thalia
Von Ernst Schmid bisher erschienen
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Bachchkantate
Frieda
Bachs 4. Fall
978-3-99074-085-9
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Bachoratorium
Frieda Bachs 5. Fall
978-3-99074-135-1 |
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Ernst Schmid
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