Kasha - Nyoko Binder ermittelt in Wien

Zuerst erwachten Johanns Kopfschmerzen. Hämmern im Pulsrhythmus, der Kopf als Stahlwerk. Der Autofokus seiner Augen funktionierte nicht, das Bild wurde nur langsam scharf. Ein Gesicht materialisierte sich. Nasenring. Ohrringe, rechts ein Totenkopf, links ein Kreuz. Die grellen Farben des Irokesenhaarschnitts bereiteten dem verkaterten Kopf weitere Schmerzen. Wie viele verschiedene Farben gab es eigentlich?
Das Gehör begann allmählich seinen Dienst aufzunehmen. Die Stimme des Punks dröhnte wie ein Megafon direkt in sein Ohr.
»Papa! Aufstehen! Im Hof ist eine Leiche.«
»In meinem Kopf sind Millionen Leichen.«
Kalt! Nass! Hatte Johanna es tatsächlich gewagt, ihn mit einem Eimer Wasser zu wecken?
»Spinnst du? Willst du mich umbringen?«
»Das wäre der zweite Mord. Im Hof ist ein erschossener Mann.«
»Was? Wo?«
»Auf dem Platz, wo angeblich Beethoven einmal gesessen ist.« »Hast du getrunken? Was macht eine Leiche auf dem Beethoven-Platz?«
»Papa! Dort ist ein toter Mann. Du musst aufstehen!«
Endlich erwachte auch das Denkorgan. Johann sprang auf und lief gemeinsam mit seiner Tochter in den Hof.
»Verdammt! Das ist Charly. Ich habe ein Problem.«
»Du kennst ihn? Sag mir bitte, dass nicht du ihn umgebracht hast.«
»Nein! … Eigentlich weiß ich es nicht … Ich habe mich mit ihm geprügelt … Aber ganz woanders … Dann hatte ich einen Filmriss.«
»Oh Mann! Du hast ein Problem.«


Buddhakäse

Das Mordopfer im eigenen Hof sollte nicht der letzte Einbruch in die Privatsphäre von Johann und seinen Kollegen bleiben. Die Gruppe nennt sich »Keystone Cops« und ist bei der Wiener Kriminalpolizei für besonders schwierige Fälle zuständig. Der Mörder hackt ihre Computer und fi ndet Beweise für Nyoko Binders größtes Geheimnis. Warum musste sie mit 14 Jahren ihr Elternhaus verlassen, nachdem ihr Vater spurlos verschwunden war. Was ist damals geschehen? Die Beweise belasten Johann schwer. Staatsanwalt Eselsböck verfolgt ihn gnadenlos. Doch die Mordserie geht weiter und die Keystone Cops müssen um ihr Leben kämpfen. Der Mörder ist inicht zu fassen. An den Tatorten hinterlässt er Zettel mit einer Signatur: »Kasha«.

Kasha
Kriminalroman von Hermann Moser
Taschenbuch, 270 Seiten, € 12,90 (A)
ISBN 978-3-99074-046-0




Kasha ist auch als e-book erhältlich

Weltbild

Thalia

Amazon


Hermann Moser

Erich Wimmer      

 

     

 

 
Verlag federfrei - Der österreichische Krimiverlag