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Kolomeyka
Tödlicher Tanz auf dem Vulkan
Über sein vor einigen Jahren gegründetes Nachrichtenportal
FNews im Internet rief der ehemalige ORF-Journalist Heinz »Koko«
Kokoschansky zu einer Hilfsaktion für die ukrainischen Flüchtlinge
auf, die bereits voll im Anlaufen ist.
Vom Start weg ständig steigende Zugriffszahlen, da FNews
völlig unabhängig und gegen jegliche Interventionen immun
ist. Entsprechend wird das Portal von der Politik gefürchtet und
gehasst. Immer wieder kämpft FNews mit Hackerangriffen, die jedoch
das IT-Team bislang immer erfolgreich abwehren konnte.
Kokoschansky macht im Grunde nichts anderes als die Jahrzehnte vorher,
nur ist es jetzt Fernsehberichterstattung über das
Internet. Niemand kann ihm dreinreden, ihn gängeln oder
zurückpfeifen, wenn eine Thematik zu brisant ist und aus den
unterschiedlichsten Gründen der Öffentlichkeit vorenthalten
werden soll.
Das F im Portalnamen besitzt eine Doppeldeutung. Einerseits steht es
für Freiheit, andererseits für seinen Partner Freitag, mit
dem er einst FNews gründete und aufbaute. Ein nigerianischer
Journalist, der vor vielen Jahren mit seiner Familie nach
Österreich flüchten musste, weil er sich in seinem Heimatland
mit den Ölmultis angelegt hatte. Da Kokoschanskys Freund und
Partner der Ansicht ist, dass europäische Zungen ohnehin seinen
Namen nie richtig aussprechen können, nennt sich die Frohnatur
kurzerhand Freitag nach Robinson Crusoes Kumpel.
In die Verteilung der gespendeten Hilfsgüter durch die FNewsUser
für die ankommenden Flüchtlinge am Hauptbahnhof mischen sich
Kokoschansky und seine Leute nicht ein. Dafür gibt es Experten,
die mit den Hilfsorganisationen der Stadt Wien eng zusammenarbeiten.
Kokoschansky und sein Team sind hier stille Beobachter. Er hat nicht
vor, diese Hilfe, die ohnehin nur einen Bruchteil abdecken kann, an die
große Glocke zu hängen. Das überlässt er lieber
den sich brüstenden Charity-Menschen, die sich vor den Kameras der
Society-Sendungen drängeln.
Plötzlich fällt dem Journalisten eine junge Frau auf, die völlig
verloren auf dem Bahnsteig steht. Anscheinend hat sie sich alleine
bis nach Wien durchgeschlagen. Zwei größere Plastiktaschen und
ein prall gefüllter Rucksack sind die einzige Habe, die ihr geblieben
ist. Kokoschansky schätzt sie um die fünfundzwanzig Jahre alt. Er
geht auf sie zu, lächelt, spricht sie an.«
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Frühjahr
2022. Die ersten Ukraine-Flüchtlinge treffen am Wiener
Hauptbahnhof ein. Kokoschansky organisiert eine Hilfsaktion über
sein Nachrichtenportal. Im Bahnhof lernt er eine junge, verzweifelte
Frau aus Charkiw kennen. Sie zeigt Kokoschansky Handyfotos, Videos
ihrer Hochzeit, beim Tanz der traditionellen Kolomeyka. Bei einem
der Bilder erstarrt der Journalist. Er erkennt Jannis Marschall, einen
Wiener, der vom deutschen BKA gesucht wird. Marschall war die Nummer 2
im weltweit tätigen, und in München ansässigen,
betrügerischen Finanzdienstleistungsunternehmen WinnersCard,
das im Sommer 2020 zusammengebrochenwar.
Kolomeyka
Kriminalroman von Günther Zäuner
Taschenbuch, 200 Seiten, € 13,90 (A)
ISBN 978-3-99074-201-3
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Der Titel ist
auch als ebook
erhältlich
Weltbild
Amazon
Thalia
Von Günther
Zäuner bisher erschienen
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Dunkle
Schatten
Kokoschansky-Krimi
978-3-902784-18-6
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Tödliche
Jeans
Kokoschansky-Krimi
978-3-902784-31-5 |
Killerdiplomat
Kokoschansky-Krimi
978-3-902784-45-2
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Allahs
Internet
Kokoschansky-Krimi
978-3-902784-68-1
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Dreckiges Geld
Kokoschansky-Krimi
978-3-99074-116-0 |
Wolfshetze
Kokoschansky-Krimi
978-3-99074-161-0 |
Kolomeyka
Kokoschansky-Krimi
978-3-99074-201-3
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Der Maskenmann
978-3-99074-050-7 |
Nanninga
978-3-99074-051-4 |
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Günther Zäuner
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