Mord im Waldviertelexpress
»Nächster
Halt: Klein Schiessling!«
»Next Stop: Klein Schiessling!«
Der Waldviertelexpress, mit zweistöckigen
Großraumwagen und
abgebildeten Wieseln an den Außenseiten der Waggons, deshalb
wird
er in der Region kurz »Wiesel« genannt, ist
unterwegs von
Wien über Sigmundsherberg nach Ceske Velenice. Nun
nähert er
sich langsam der Haltestelle und bremst mit quietschendem
Geräusch
auf dem menschenleeren Bahnsteig, der von Weinbergen umgeben in der
Sommerhitze vor sich hin brütet. Das
Bahnwärterhäuschen
ist leider schon seit längerer Zeit nicht mehr besetzt.
Heutzutage
funktioniert alles automatisch. Der Mensch wird fast nicht mehr
gebraucht. Nach und nach wird er zwangsweise von der Technik
abgelöst, kann sich wieder seines Ursprungs besinnen, auf
Bäumen herumklettern und Bananen futtern. Vor der
Automatisierung
hat ein freundlicher Bahnbediensteter die Schranken rauf- und
runtergekurbelt, man hat sich gegrüßt und meist ein
paar
freundliche Worte gewechselt. Jetzt ist alles anders, vor allem aber
unpersönlich. Immer wenn ich den Bahnübergang quere,
suche
ich vergeblich nach dem netten Bahnbediensteten, obwohl ich ja
weiß, dass er nicht mehr da ist.
Schade!
Ein einzelner Fahrgast, Thomas Krügerl, der ältere
Sohn der
Wirtsleute aus Klein Schiessling, will den »Wiesel«
Richtung vorderen Ausgang verlassen. Er kommt von seinem
Bundesheerdienst aus der Maria-Theresien-Kaserne in Wien nach Hause,
schleppt eine große, schwere Reisetasche mit sich und
zwängt
sich durch den engen Gang des Waggons. Da sieht er von hinten Fritz
Steurermann sitzen, Weinbauer aus Klein Schiessling, und haut ihm im
Vorbeigehen kräftig auf die Schulter, um ihn ans Aussteigen zu
erinnern. Doch dieser fällt vornüber vom Sitz und
bleibt
liegen.
»He, Fritz!«, schreit Thomas, »Was hast
denn? Ist dir schlecht?«
Doch Fritz Steurermann gibt keine Antwort. Er rührt sich nicht
mehr.
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Im
Waldviertelexpress von Wien über Siegmundsherberg nach Ceske
Velenice fällt der Winzer Friedrich Steurermann, kurz bevor er
in
Klein Schiessling aussteigen soll, tot vom Sitz. Ein
Fläschchen
Hustensaft, aus dem der erkältete Weinbauer während
der Fahrt
getrunken hat, war mit einem tödlichen Gift versehen worden.
In
Klein Schiessling herrscht große Aufregung über den
Mord,
und die Dorftratschen Annerl Passer befeuert jedes noch so absurde
Gerücht über das Mordmotiv. Für den
Dorfpolizisten
Schreiner ist es keine leichte Aufgabe, den Täter zu finden.
Mord im Waldviertelexpress
Kriminalroman von Lore Macho
Taschenbuch,
213 Seiten, € 12,90 (A)
ISBN 978-3-99074-009-5
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Mord im Waldviertelsexpress
ist auch
als e-book erhältlich
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