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Pralinen des Todes
Der erste Fall für Inspektor Neuner
»Der
Tote wurde auf der Parkbank gefunden. Der Hund eines Passanten hat ihn
angebellt und angeknurrt, und als der Passant sich wunderte, dass der
Mann bei dem Radau nichts von sich gab, hat er ihn angesprochen, und
als er keine Antwort bekam, hat er ihn angestupst und dabei bemerkt,
dass er nicht mehr lebte. Der Zeuge, ein Herr Regierungsrat
Jäger,
hat dann sofort die Polizei angerufen. Ich habe seine Personalien
aufgenommen und ihn dann nach Hause geschickt. Er war ziemlich
mitgenommen. Er wird später noch ins Präsidium
kommen, um
seine Aussage zu Protokoll zu geben.«
»Wissen wir, wer der Tote ist?«
»Ja, laut Führerschein ein Doktor Marc Bergmann. Er
hatte
seine Brieftasche noch bei sich, und weder Geld noch Dokumente scheinen
zu fehlen. Katarina von Weid ist noch dabei, den Toten zu
untersuchen.«
»Hm, also kein Raubmord.«
Quentin Neuner begrüßte Katarina von Weid. Eine
adrette
Erscheinung. Kurzes, dunkelbraun gelocktes Haar, wunderschöne
rehbraune Augen, in denen der Schalk saß, und
überhaupt
konnte man sie kaum übersehen. Sie war nicht die klassische
Schönheit, hatte aber eine einzigartige Ausstrahlung, die
jeden
Mann betörte. Auch Quentin war wieder einmal von der
attraktiven
Gerichtsmedizinerin hingerissen.
Katarina von Weid stand auf und kam auf Quentin Neuner zu.
Sie fand ihn schon vor drei Jahren, als sie sich bei ihrem ersten Fall
kennenlernten, sehr sympathisch. Seine stahlblauen Augen, die einen
schönen Kontrast zu seinen pechschwarzen Haaren bildeten,
fielen
ihr schon beim ersten Treffen auf. Je öfter sie miteinander zu
tun
hatten, desto hingezogener fühlte sie sich zu Quentin Neuner.
Mittlerweile brauchte sie nur seine Stimme zu hören, und schon
verspürte sie ein unbeschreibliches Kribbeln in der
Magengegend.
Sie mochte sein Auftreten, seine offene und ehrliche Art, mit Kollegen
umzugehen, und seine legere Kleidung, die, mit den immer auf Hochglanz
polierten Lederschuhen, auch einen Hauch Eleganz ausstrahlte. Seine
direkte Art machte es ihr angenehm und leicht, mit ihm zu arbeiten.
Katarina lächelte ihn an und küsste ihn auf die
Wange. Sie freute sich, ihn als ermittelnden Inspektor zu haben.
»Quentin, schön, dich mal wiederzusehen.«
»Hallo, Katarina, und wie sieht es aus?«
»Also, der Todeszeitpunkt muss so zwischen halb zwei und vier
Uhr
liegen. Im Moment kann ich dir allerdings noch nicht sagen, woran der
Mann gestorben ist. Es scheint keine äußeren
Anzeichen von
Gewalt zu geben. Also zumindest keine offensichtlichen Wunden,
Hämatome oder Kratzer. Ich habe auch keine Kampfspuren
gefunden.
Das einzig Verdächtige ist seine etwas pelzige und leicht
angeschwollene Zunge. Das kann natürlich die verschiedensten
Ursachen haben. Nach der Obduktion heute Nachmittag kann ich dir
sicherlich mehr sagen.«
»Danke, Katarina, ich komme bei dir vorbei. Vielleicht kannst
du
mich ja kurz anrufen, wenn der Bericht bereit ist.« Er
berührte sie kurz an der Schulter und sah sie mit seinem
unwiderstehlichen Lächeln an.
»Gerne. Für mich gibt es hier nichts mehr zu tun.
Also, wir sehen uns dann später.«
»Mach’s gut, Katarina.«
Sehnsüchtig schaute er
der Gerichtsmedizinerin nach. Wie schön wäre es
jetzt, mit
Katarina frühstücken zu gehen, aber er musste ja
leider
arbeiten.
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Marc
Bergmann, ein stadtbekannter Frauenschwarm, wird tot auf einer Parkbank
in Salzburg aufgefunden. Eine vergiftete Cognac-Praline wurde ihm zum
Verhängnis. Bergmann war nicht nur verheiratet, sondern hatte
auch
noch eine Verlobte und eine Geliebte. Genügend
Verdächtige
also für Inspektor Neuner und sein Team. Doch bald zeigt sich,
dass alle möglichen Täter ein scheinbar wasserdichtes
Alibi
haben. Und auch das verwendete Gift stellt die Ermittler vor Probleme.
Bis der Fall plötzlich eine unerwartete Wendung nimmt.
Pralinen des Todes
Kriminalroman von Marie Anders
Taschenbuch, 289 Seiten, € 12,90 (A)
ISBN 978-3-903092-90-7
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Pralinen des Todes ist
auch
als e-book erhältlich
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Thalia
Von Marie Anders bisher
erschienen
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Pralinen
des Todes
978-903092-90-7
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Die
finnische Socke
978-99074-022-4 |
Tod im grünenKlee
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Mord im Dos Santos
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