Tod auf der Weißwandhütte
Mit
Freude sah
er die blaue Farbe von Bierdosen. Die Tür links ging
wahrscheinlich in einen Schlafraum. Hinter der Tür rechts
musste
die Küche liegen. Er trat ein. Ein großer
quadratischer Raum
lag vor ihm. Rechts erkannte er sogleich die Durchreiche ins
Gastzimmer. Links um das Fenster waren Regale mit Geschirr und
Lebensmittel. In der Mitte war der Herd, umgeben von einer
großen
Abstellfläche. Gleich neben der Durchreiche lag das
Abwaschbecken.
Leise näherte er sich ihr. Zwei Riegeln sicherten den Rahmen
der
Milchglasscheibe, das sah er von weitem. Bevor er diese
öffnete,
blickte er sich noch einmal um. Da sah er den jungen Mann hinter dem
Herd auf dem Boden liegen. Er war erschossen worden, wie er unschwer
erkennen konnte. Neben ihm, aus seiner rechten Hand entfallen, lag ein
Funkgerät. Geschockt kehrte er zu den anderen zurück.
»Wo warst du denn so lange?«, empfing ihn Gertraud,
ein
Fischbrot essend. »Wenn du dich nicht beeilst, bleibt
für
dich nichts mehr übrig.« »Der
Hüttenwirt…«, begann Franz und verstummte
wieder.
Gertraud konnte seinen verstörten Blick gegen die blendende
Stirnlampe nicht erkennen. Warum blieb er mitten im Raum stehen und kam
nicht zu ihnen? »Was ist denn los, Franz? Hast du
irgendetwas?«, fragte sie. »Der
Hüttenwirt…«, wiederholte er ohne
fortzusetzen.
»Was ist denn mit dem Hüttenwirt?« Auch
Gernot und
Doris bemerkten, dass mit Franz etwas nicht stimmte, und drehten sich
zu ihm um. »Der Hüttenwirt liegt tot in der
Küche.
Jemand hat ihn erschossen«, presste Franz hervor und als
keiner
antwortete, fuhr er fort, »er muss schon den ganzen Tag
hinter
dem Tisch in der Küche auf dem Boden gelegen sein.«
»Du warst in der Küche?«, fragte Gertraud
ungläubig. »Ja, die Tür war nicht
abgesperrt.«
Alle standen auf und folgten Franz in die Küche. Wortlos
betrachteten sie die Leiche.
Ein
typischer Himmelbauer - Spannung bis zur letzten Seite
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Im
Grenzgebiet zwischen Österreich und Italien suchen zwei
Ehepaare
in der Weißwandhütte Schutz vor einer herannahenden
Schlechtwetterfront. Die Hütte ist offen, doch niemand ist
anwesend, obwohl sie bewirtschaftet sein sollte. Während
heftige
Unwetter rund um die Hütte toben, machen die Wanderer in der
Küche einen grausigen Fund. Bei Nacht und Schneefall erreicht
Bergführer Brondi die Hütte. Vergeblich hatte er am
Weißkees nach Direktor Furtmann und dessen Frau gesucht, die
sich
im Unwetter verirrt hatten. Von der Umwelt abgeschnitten
müssen
alle die Nacht auf der Hütte verbringen. Doch sie sind nicht
so
allein, wie sie glauben.
Tod auf der Weißwandhütte
Kriminalroman von Thomas Himmelbauer
Taschenbuch, 221 Seiten, € 12,90 (A)
ISBN 978-3-902784-25-4
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Der Titel ist auch als
e-book erhältlich
Weltbild
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Thalia
Von Thomas Himmelbauer bisher
erschienen
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Tod
im Zickenwald
978-3-99074-020-0
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Tod an der Pinka
978-3-99074-200-6 |
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Thomas Himmelbauer
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