Tödliches Tarock
Im Kulturhaus erreicht das Turnier seinen
Höhepunkt. Günter Uhudler ließ seine Hedwig
allein zu
Hause und verfolgt nun
interessiert das Spiel.
Nach der sechzehnten und letzten Runde, in der Leopold
Polterer und der Horner Max Meier-Schönberg knapp vorne
liegen, ist die Zeit bereits weit fortgeschritten und draußen
braut sich ein Gewitter zusammen.
Polterer schiebt in einer kurzen Pause sein Bierkrügerl von
sich und atmet erleichtert auf. Er genießt die Punkte, die er
im
Laufe des Abends und der angebrochenen Nacht erspielt hat.
Und kaum ist er so mitten im Freuen drinnen, erhellt ein Blitz
den Saal und der dazugehörige Kracher bringt die alten Mauern
des Kulturhauses zum Beben.
Im selben Moment geht das Licht aus. Die Tarockrunde, die
überschaubaren Kiebitze sowie den Wirt, Josef Maria
Krügerl,
der an der Wand lehnt und das Spiel interessiert verfolgt, umgibt
augenblicklich völlige Finsternis. Aufschreie sind zu
hören,
dann ist es still.
Totenstill!
Nur Josef Maria Krügerl vernimmt in seiner unmittelbaren
Nähe ein leises, merkwürdiges und für ihn
vorerst
undefinierbares Geräusch. Seine Nackenhaare sträuben
sich.
Bevor er sich
jedoch Gedanken darüber machen kann, bricht Unruhe im Saal
aus, die ihn dieses Geräusch vorerst vergessen
lässt.
Rufe nach dem Lichtschalter werden laut, ein Sessel fällt um!
Weitere grelle Blitze, die für Sekundenbruchteile den Saal in
helles Licht tauchen, mit gleichzeitigem Donnerkrachen sowie
ein Jahrhundertwolkenbruch prasseln auf das Klein Schiesslinger
Kulturhaus nieder! Und auf den restlichen Ort natürlich
auch..
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In Klein Schiessling findet erstmals die Endrunde der
Bezirksmeisterschaft in Tarock statt. Der
ortsansässige Leopold Polterer, der Eggenburger Friedrich
Zackl,
der Grasdorfer Siegfried Klescher sowie der von Wien nach Horn
übersiedelte Max Meier-Schönberg haben es
bis in die
Endrunde geschafft. Während des Finales tobt ein
heftiges
Gewitter und sorgt für einen Stromausfall. Kaum geht das Licht
wieder an, findet man Leopold Polterer mit einer Nagelfeile erstochen
in seinem Sessel. Die Aufklärung sollte einfach
sein, war
doch der Raum während des Spieles abgeschlossen und
kein
Fremder hatte Zutritt. Der Verdacht fällt demnach
auf die 10
Anwesenden und die drei Spieler am Tisch. Doch so einfach
löst sich das Rätsel nicht.
Tödliches Tarock
Kriminalroman von Lore Macho
Taschenbuch, 210 Seiten, € 12,90 (A)
ISBN 978-3-99074-089-7
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Tödliches Tarock
ist auch
als e-book erhältlich
Weltbild
Amazon
Thalia
Von
Lore Macho bisher erschienen
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Tod beim Mittelalterfest
978-3-99074225-9
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Lore Macho
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